von Kunhardt, Michael: 105 Impulse für mehr Wohlbefinden und Motivation

Potenzialimpulse

Von tg

 

„Um dir den Einstieg in die mentale Welt der wohltuenden Entwicklung zu ebnen, habe ich in diesem Buch meine seit Jahrzehnten erfolgreich angewandten Impulse und Methoden zusammengestellt.“


Der Mentaltrainer und ehemalige erfolgreiche Hockeyspieler Michael von Kunhardt coacht Profisportler und Führungskräfte, ist in TV und Radio präsent, zum Beispiel als „MONtivator“ mit seiner Montagsmotivation beim privaten Hörfunksender RPR1, und möchte Menschen unterstützen, ihre Potenziale zur Entfaltung zu bringen, Zweifel, Hürden und Konflikte zu meistern und selbstwirksam, mutig und optimistisch nach vorne zu schauen.


Die 105 in diesem Buch zusammengetragenen Tipps und Übungen sind als einfache, kleine, gut in den Alltag integrierbare Denkanstöße zu verstehen und sollen helfen, hin und wieder über den eigenen Schatten zu springen und eine „ordentliche Portion Selbstvertrauen“ zu tanken. 


Der Motivations-Ratgeber ist in vier Kapitel unterteilt: 1) Das Fundament für dein persönliches Wohlbefinden, 2) Konfrontiere dich, lasse los und befreie dich, 3) Wie du knackige Situationen meisterst, 4) Schreite mit Zuversicht und Freude in deine Zukunft.


Themen sind u. a.: „Dankbarkeit“, „Bewusste Rituale“, „Innerer Frieden“, „Keep it simple“ „Versöhne dich mit dir selbst“, „Stelle dich der Herausforderung“, „Nimm’s mit Humor“, „Sei respektvoll“, „Höre auf deine Intuition“.


Bei allem Ansporn – niemand muss perfekt sein und neue Rekorde aufstellen. „Stelle dein Glück nicht in Abhängigkeit zu den Leistungen anderer, sondern bleibe bei dir und lebe deine ureigenen Bedürfnisse. Viel Erfolg und Freude an deiner Stärke und Motivation für jetzt, heute und immer!“


„105 Impulse für mehr Wohlbefinden und Motivation“ von Michael von Kunhardt, KVM Verlag, 208 Seiten.

Aus Träumen eine Vision entwickeln

Plötzlich erlöschen die achtsam behüteten Flammen. Es ist finstere Steinzeit, die Technik des Feuermachens noch wenig bekannt. Drei junge Jäger werden auf die Wanderschaft geschickt. Der Plan ist klar: Feuer finden. Die Motivation hoch: Das Überleben des Stammes ist vom Erfolg der gefährlichen Mission abhängig. Neben Wärme, Schutz und Nahrung braucht es natürlich Sex, um fortzubestehen – und mehr Zuschauer ins Kino zu locken. So wie beim Film "Am Anfang war das Feuer", in dem auf dramatische Weise gezeigt wird, was Menschen antreibt, wenn es um die nackte Existenz geht.  Von tg

Mittlerweile haben wir uns weiterentwickelt, ins Anthropozän. Auch wenn uns bar aller Vernunft Kriege in barbarische Zeiten zurückwerfen
und vielerorts gezündelt wird, besteht nicht nur die Möglichkeit, sondern zudem die dringliche Notwendigkeit, dass wir uns auf höhere Ziele ausrichten. Schließlich steht die menschliche Zivilisation am Rande des Abgrunds. Wir müssen uns endlich aufmachen, sofort und entschlossen. Mit hehren Motiven. Die Richtung sollte allen bewusst sein. Eigentlich.

 

Warum wird angesichts der überaus ernsten Lage nicht alles Menschenmögliche getan? Schließlich geht es nicht nur darum, ein kleines Feuer zu entfachen. Wir sind angehalten, voller Tatendrang zu brennen. Sofort und konsequent.


Die wissenschaftlichen Fakten sind eindeutig: Der Klimawandel bedroht unser Dasein. Rasanter Verlust von Biodiversität und ungebremster Verbrauch und Verschmutzung natürlicher Ressourcen bringen Mutter Erde an ihre Grenzen Kriege und soziale Verwerfungen gießen ungeachtet dessen zusätzlich Öl ins Feuer. Wohin die Reise mit KI geht, steht in den Sternen.


Das Ziel liegt auf der Hand: Eine selbst verschuldete Auslöschung unserer Existenz verhindern.

 

Wie das gehen kann und muss und wie es auf keinen Fall (weiter)geht, sollte jede/r mit einem halbwegs gesunden Menschenverstand auf dem Schirm haben.


Aber wieso passiert dann viel zu wenig? Weshalb wird einfach so weitergemacht, ohne Rücksicht auf Verluste? Was kann uns mehr Bedürfnis, mehr Ansporn sein, als der Wunsch zu überleben?

Motivation und Entwicklung


Bedürfnisse prägen unsere Entscheidungen, haben ihren Ursprung in der Frage, was wir wirklich brauchen. Der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow ist dieser Frage auf den Grund gegangen. Er hat festgestellt, dass Bedürfnisse sich mit der Reifung eines Menschen fortentwickeln, von Defiziten motiviert sind und erst nachlassen, sobald sie  befriedigt sind.


An der Basis von Maslows Bedürfnispyramide beherrschen „niedere“ Grund- und Existenzbedürfnisse unsere Aktivitäten. Es geht darum, sich zu behaupten und fortzubestehen, um biologische, physiologische Bedürfnisse nach Essen, Trinken, Wärme, Schlaf.


Auf der nächsten Ebene kommen Sicherheitsbedürfnisse hinzu – Schutz vor Gefahren, die Beherrschung, Vermeidung von Angst. Willkür und Gewalt führen zu kriegerischen Feindseligkeiten.


Die nächsthöhere Ebene ist von dem Wunsch nach sozialer Zugehörigkeit – innerhalb der Familie, des Freundeskreises, der Nation, des sozialen Netzwerks – gekennzeichnet.


Auf der vierten Ebene (von unten) treten Ich-Bedürfnisse in den Vordergrund. Wir suchen nach Anerkennung und Wertschätzung. Im Innern durch Selbstachtung und Selbstbewusstsein, im Außen durch Bestätigung von anderen und in Form von Vermögen, Macht, Status.


Auf der fünften, obersten Ebene erwacht das Verlangen nach Selbstverwirklichung und Transzendenz. Wir möchten innere Erfahrungen machen, uns entfalten, in einem größeren Zusammenhang sehen und erkennen. Ein Wachstumsbedürfnis, das nie gänzlich „gesättigt“ werden kann.


Maslow hat also die Entwicklungslinie der Bedürfnisse untersucht, die uns über fünf aufeinander aufbauenden Stufen auf höhere Bewustseinsebenen trägt, die, wie man/frau mittlerweise weiß, nicht mit der fünften Ebene abgeschlossen sind. Die Form der Pyramide illustriert, wie nach oben hin die Qualität (Tiefe) zunimmt, während die Quantität (Breite/Masse) abnimmt.

 
Als das Feuer der Höhlenmenschen erlosch, stand ihnen vermutlich nur die untere, archaische Ebene (vollständig) zur Verfügung – und somit ein starker Überlebenswille. Eine passende Motivationsquelle für den Fall, dass es brenzlig wird.


Der Mensch des Anthropozäns hat die grundlegenden Bedürfnisse durch Siedlung und Industrialisierung (weitestgehend) befriedigt und kann sich höheren Bedürfnissen widmen. Inwieweit das in der derzeitigen Lage hilfreich bzw. hinderlich ist, werden wir gleich beleuchten.


Zunächst sei darauf hingewiesen, dass auch andere Entwicklungslinien unsere Handlungen motivieren und beeinflussen. Die Höhe (bzw. Tiefe) der kognitiven Linie sagt etwas über den Entwicklungsstand des Geistes, der bewussten Wahrnehmung aus. Mithilfe der moralischen Linie wird etwas als gut oder schlecht eingeordnet. Die Werte-Linie zeichnet aus, was wichtig und erstrebenswert erscheint, die emotionale Linie, welche Gefühle wir zu etwas haben, die spirituelle Linie, was unser höchstes Anliegen ist.


Hinzu kommt, dass jede/r eine eigene Persönlichkeit besitzt, unterschiedlich weit, mehr oder weniger auf „gesunde Weise“ entwickelt ist, mit von anderen abweichenden Meinungen und Beweggründen, unbewussten Schattenanteilen. Und in kulturellen und sozialen Kontexten lebt. Interessenskonflikte sind vorprogrammiert. Das Rad der Zeit dreht sich immer schneller. So werden kurzfristige Ziele favorisiert (und vom Motivationssystem im Gehirn direkt belohnt), langfristige Auswirkungen nicht im vollen Ausmaß verstanden, ignoriert, verdrängt, zum eigenen Nutzen verschleiert.


Um den Stamm und sich selbst zu retten und zu schützen, liegt die Lösung schnell auf der Hand, braucht es keine allzu vielschichtigen Überlegungen. In einer stetig komplexer werdenden Welt wird es kompliziert.

Woran es krankt


Der Bewusstseins-Schwerpunkt des Großteils der Menschheit ist konventionell, konformistisch geprägt, entsprechend des Erreichens der dritten Ebene (von unten) auf Maslows Bedürfnispyramide. Im Zentrum stehen das Wohl der Familie, Recht und Ordnung, Regeln und Normen, Religion, Fairness, Gerechtigkeit, Verlässlichkeit und Pflichtgefühl, Angst vor Fehlern, Gesichtsverlust, Chaos und Neuerungen. Staat und Institutionen, Hierarchien, Bürokratie und relativ starre Strukturen geben vor, wie richtiges Verhalten aussieht.


Menschen mit modernem, materialistischem Bewusstsein, entsprechend der vierten Ebene (von unten) auf Maslows Bedürfnispyramide, spornen Rationalität, Leistungsdenken, Erfolg und Freiheit an. Sie orientieren sich an Äußerlichkeiten und äußeren Anreizen. Man spricht in diesem Fall von extrinsischer Motivation. Das Motto lautet: höher, schneller, weiter. Wer sich anstrengt wird belohnt. Der Markt regelt sich selbst. Nichts ist beständig. Wachstum, Fortschritt, Effizienz, Perfektionierung, Zielstrebigkeit, Willensstärke, Konkurrenz, Quantität, industrielle Produktion, Konsum und Unterhaltung bestimmen die (turbo)kapitalistische Ökonomie. Denkweisen, die tief in die Gesellschaft eindringen. Wissenschaft soll Natur beherrschen.


Versagen, Schwäche, Erfolglosigkeit, Inkompetenz werden verachtet. Den Leistungswillen ablehnende (vermeintliche) Null-Bock-Haltung, ist ein rotes Tuch. Die Angst vor Verlust von Prestige und Privilegien erzeugt Druck, führt zur Missachtung eigener Bedürfnisse (und der der Umwelt), bis hin zu extremer Selbstoptimierung, zu Selbstaufopferung und Ausbeutung für das Erreichen materieller Ziele.


Wirtschaftlich und politisch werden Denken und Handeln in den Industriestaaten vom modernen, materialistischen Bewusstsein befeuert. Wenige Global Player generieren ständig mehr Macht und Reichtum. Auf Kosten von Mensch und Natur. „Klima, Luft, Wasser, Boden, Biodiversität. Alles steht zum Verkauf, alles steht auf dem Spiel“, beklagt der Journalist und Autor Martin Häusler. Die Konzerne streichen immense Profite ein. Dabei kommen ihnen die Entscheidungsträger mit „falschen Subventionen, Industriestrompreisen und Zulassungsverlängerungen hochbedenklicher Produkte und Geschäftsmodelle“ sowie Steuervergünstigungen entgegen. Die angerichteten Schäden zahlt die Allgemeinheit.


Moral hat sich der Gewinnmaximierung unterzuordnen. Sind Ziele in Gefahr, werden Tricks, Lügen und Drohungen ausgepackt, diejenigen diskreditiert, die Missstände anprangern. Und seriöse wissenschaftliche Erkennntnisse durch Gegengutachten, von Lobbyisten und Anwälten verwaschen und bekämpft. Politische Vertreter neoliberaler Positionen schieben reflexartig den Ärmsten der Gesellschaft die Schuld in die Schuhe, fordern etwa Kürzungen von Sozialleistungen, anstatt reiche Umweltsünder zur Verantwortung zu ziehen. Die Lösung des Klimawandels dürfe nicht auf Kosten von Wohlstand (einiger weniger ...) und Wirtschaft geschehen, so die Argumente – und könne obendrein nur von den großen Unternehmen gelöst werden. Diese Ansicht entspringt, wie bereits beschrieben, u. a. der Verachtung (vermeintlicher) Inkompetenz, der Angst vor Verlust von Macht (und Wählerstimmen), Prestige und Privilegien, dem Gefühl, die Natur sei beherrschbar – und ist eine fatale Fehleinschätzung. Denn „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, wie bereits Albert Einstein feststellte.   

Was Menschen umtreibt


Was hat das nun alles mit dem Feuer zu tun, das ausgegangen ist?


Der Klimawandel als Symptom unternehmerischer Ausbeutung und Vergiftung der Natur geht ungeachtet düsterer Zahlen und Prognosen nahezu ungezügelt im großen Stil weiter. Kriegstreiber und demokratische Strukturen zersetzende Machtinteressen, Rechtspopulismus, die weiter und weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich und die unabsehbaren Auswirkungen von sich rasant entwickelnder KI schüren massive Ängste, vertiefen die Gräben und lenken davon ab, dass unser Planet Erde kurz vor einem Kipppunkt steht. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssten eigentlich alle Kräfte bündeln und massive Einschnitte und Veränderungen vornehmen, damit der eigene „Stamm“, die Nation, die gesamte Welt mit all ihren Bewohnern eine Zukunft hat. Stattdessen verzettelt man/frau sich in egoistischen Motiven.


Die Ursachen sind aufgezeigt: Modernes, materialistisches, von Ich-Bedürfnissen angetriebenes Bewusstsein, mit seinem Leistungs-, Macht- und Statusdenken, macht sich zu oft und zu ausgiebig auf verantwortungslose Weise die (rechtlose) Natur untertan – mittels (globaler) Industrialisierung, (Gen-)Manipulation, Maschinen und chemischer Stoffe. Unzweifelhaft haben uns Wissenschaft und Marktwirtschaft Fortschritt und Wohlstand auf vielen Gebieten gebracht, und KI und Digitalisierung bieten neben Risiken ebenso Chancen. Die Schattenseiten der trügerischen Annahme, stetiges Wachstum sei nötig und möglich, treten aber schon länger deutlich zutage. Pathologische Strukturen, die auf Macht und Gier, auf kurzfristige Gewinne, auf Ausbeutung und Repression beruhen sowie Moral, Ethik und gesunde Werte hinten anstellen oder gar ablehnen, verhindern ein Umdenken.


Menschen auf der konventionellen, konformistischen Ebene (die der Mittel- und Unterschicht angehören) verursachen im Vergleich zu den Global Playern und den (Super-)Reichen weniger Umweltschäden, tragen aber als „träge Masse“, die sich mit Veränderungen extrem schwertut, dazu bei. Verständlicherweise sind alle daran interessiert, ein gutes Einkommen, einen gewissen Wohlstand zu haben und die Familie ernähren zu können. Gewohnheiten werden allerdings ungern aufgegeben: auf industriell erzeugte, billige (und zumeist ungesunde) Nahrung, den Verbrennermotor, Konsum- und Wegwerfartikel und sonstige Annehmlichkeiten möchten die wenigsten verzichten. Und vielen fehlen schlichtweg Geld und vorgelebte Visionen, die eine Neuausrichtung motivieren. Kümmern sich Unternehmer und Politiker nicht genug um die Sorgen der Bürger und geben sie zudem ein schlechtes Beispiel, schwindet die Bereitschaft, selbst etwas umzukrempeln. Die Schatten zeigen sich, wenn (ebenfalls) nach unten getreten und Schwächeren die Schuld an der eigenen Situation gegeben wird. Und, weil zunehmende Komplexität überfordert, einfach gestrickten (rechts-)populistischen Ideologien, Verschwörungstheorien, (demokratiefeindlicher) Stimmungsmache und Fakes auf den Social Media Glauben geschenkt wird. Die Idee von der Rettung der Welt verblasst hinter persönlicher Frustration, Angst vor sozialem Abstieg, Ohnmacht, Unflexibilität, der Verweigerung, sich über differenziert und ausgewogen berichtende Informationsquellen eine fundierte Meinung zu bilden.


Bietet die oberste Ebene von Maslows Bedürfnispyramide einen Ausweg aus dem Dilemma? Jein ... Menschen mit postmodernem Bewusstsein setzen auf Humanität, auf Gleichheit, Gleichberechtigung, Qualität, Innerlichkeit, individuelle Verwirklichung, freie Entfaltung, Spiritualität. Die Motivation ist intrinsisch, von innerer Überzeugung und Freude an der Sache inspiriert. Die Postmoderne kritisiert den Kapitalismus, der alles zu einer Ware reduziert, einer Welt des Scheins, einer Druck und Stress erzeugenden Leistungsmaschinerie. Postmoderne Menschen möchten kreativ und authentisch sein, fühlen, sich selbst finden. In der Zustandserfahrung der Meditation wird erkannt, dass alles mit allem verwoben ist. Umweltschutz, grüne Ideen und Alternativen weg von zerstörerischem Tun sind Leistungen dieser Ebene. Problematisch wird es, wenn Selbstfindung narzisstische Züge annimmt oder ins Gegenteil umschlägt, hin zu Selbstzweifeln, Minderwertigkeitsgefühlen. Und wenn archaische, indigene Völker verklärt werden. Außerdem führen flache Hierarchieren zu ausufernden und mitunter fruchtlosen Diskussionen, die nur langsam oder gar nicht in Ergebnissen münden.


Umfassend differenzierte heilende globale Lösungen bietet erst die nächsthöhere Entwicklungsebene (die Maslow nicht aufgeführt hat): das integrale Bewusstsein. Hier werden erstmals die Stärken und Schwächen aller aufeinander aufbauenden evolvierenden Bewusstseinsebenen wahrgenommen. Die Weltsicht ist kosmisch – kurz gesagt in dem Sinne, dass alles mit Liebe, Mitgefühl, Offenheit, möglichst großer Klarheit und dem Verständnis von Komplexität eingeordnet und bewertet werden kann. Das Entweder-oder wird durch ein Sowohl-als-auch ersetzt. Individuelle, kulturelle, soziale, innere und äußere Perspektiven stehen gleichwertig nebeneinander. Fähigkeiten, Typen und Zustände finden Berücksichtigung. Erst wenige Menschen sind auf dieser Bewusstseinsebene angelangt – und integrale Entscheidungsträger rar. Ungesunde Anteile äußern sich in Ungeduld und Arroganz.


Was uns Mut machen sollte: Es gibt sie, die Einzelkämpfer, Politiker, Unternehmer, Wissenschaftler und NGOs, die sich für eine bessere Welt einsetzen. Ihre Mahnungen und Vorschläge gehen leider zu oft im Geschrei der Klimaleugner, Umweltsünder, Populisten und Kriegstreiber unter.

Vision oder naiver Traum?


Konstruktive Antworten auf globale Umwälzungen und Bedrohungen lassen sich am besten mit einem hoch entwickelten (möglichst integralen) Bewusstsein, mit Mitgefühl und Offenheit, auf ethischer, spiritueller und auf Werten basierender Motivation in Kooperation mit Gleichgesinnten finden. Dazu muss auch der Überlebensmodus aktiviert sein, der uns die Notwendigkeit sofortigen Handelns spüren lässt. Dazu müssen Schatten und pathologische Anteile aller Bewusstseinebenen gesehen, geheilt und jeweilige Stärken genutzt werden. Für in allen Bereichen interdisziplinäres, nachhaltiges, umweltfreundliches, verantwortungsbewusstes  und sozial gerechtes Handeln, das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt, auch die Schwachen der Gesellschaft wertschätzt, unterstützt und schützt, das (umwelt)schädigendes Verhalten (von Konzernen) strafrechtlich verfolgt und die Wiederherstellung des „ursprünglichen“ Zustands nach dem Verursacherprinzip strikt einfordert und durchsetzt.


Jede/r kann einen wertvollen Beitrag leisten:


Konventionelle, konformistische Menschen sind in vielen Berufen engagiert und halten den Laden am Laufen. Ihre Tatkraft ist mit fair bezahlter, sicherer Arbeit und Existenz auch in grünen Unternehmen motivierbar.


Postmoderne Wissenschaftler, Politiker und Unternehmer können mit Innovationen und Leistungswillen eine Transformation hin zu wirklich nachhaltigen Technologien antreiben, die ihnen Prestige und Gewinn in einem fair regulierten und allgemein sozialverträglichen Umfang einbringen.


Grüne Kreativität wirft künstlerische Talente mit in die Waagschale und ergänzt materielle, nachhaltig produzierte Dinge durch Schönheit, Einzigartigkeit, innere Werte, Verbundenheit mit der Schöpfung und sinnstiftende Tätigkeiten.


Eine machbare, motivierende Vision, die unser aller Überleben sichert? Oder, angesichts der Weltlage, nichts als naive Träumerei? Was bleibt uns anderes übrig? Es gilt, nicht nur ein kleines Feuer zu entfachen, sondern gemeinsam mutig und zielstrebig einen Flächenbrand zu verhindern.